Die Realität der Caster ist hart geworden: Wirklich interessante Menschen dürfen sie meist keine mehr suchen. Und auch Barbara Salesch, die Kommissare von K11, die Detektei Lovato, Niedrig und Kuhnt oder Detektiv Lenßen nur nach Drehbuch ermittelten. Jemanden, der Verantwortung übernimmt, oder auch nur reflektiert, was für ein übles Spiel mit der Wahrheit mit "Scripted Reality" betrieben wird, findet Reschke nicht auf ihrer Reise.Ganz im Gegenteil: Produzent Günter Stampf preist die Vorteile komplett gestellter Inhalte, die als Dokus daherkommen: "'Scripted Reality' steht am Beginn eines weltweiten Siegeszuges", sagt er. So hart, dass sich mittlerweile kaum noch echte Darsteller finden lassen. Die Fischbachs sind ihr Haus bis heute nicht losgeworden. Immerhin deckte die "Süddeutsche Zeitung" im vergangenen Herbst ein Positionspapier zum Thema "Scripted Reality - eine Chance für den NDR" auf. Unheimliche Videos - Wahrheit oder Fake? Ein bisschen verwunderlich ist es schon, dass sie überhaupt noch einmal ein Fernsehteam in ihre Wohnung lässt. In der aktuellen Folge der NDR-Sendung "Panorama - die Reporter" (Titel: "Das Lügenfernsehen") sucht Reschke nach der Wahrheit in der Realität der deutschen Fernsehwelt. Das Papier aus dem vergangenen Jahr habe lediglich als interne Diskussionsgrundlage gedient. Doch sie zeigt auch eine Fernsehwelt zwischen Schonungslosigkeit und Verzweiflung, in der erbittert um die Quote gekämpft wird.Prekär sind dabei nicht nur die Protagonisten vor der Kamera. Doch nach den Dreharbeiten stellte sich heraus: alles fake. Im Fernsehen zu sein sei ja eine gelungene Abwechslung vom langweiligen Alltag, erklärt sie. Tag für Tag werden im deutschen Fernsehen Frauen getauscht, Kinder erzogen, Häuser umgebaut, Schulden getilgt oder Straßenkinder aufgelesen: Doku-Formate sollen die Lebensrealität der Zuschauer abbilden. Anja Reschke macht sich auf den Weg nach Berlin Lichtenberg zu der Frau, die in ihrer Kartei unter den Stichworten "berundet und arbeitssuchend" zu finden ist. "Deutschland ist durchgecastet", sagt sie. Sie kann es noch immer nicht glauben: "RTL tut dich doch nicht über den Tisch ziehen", sagt sie. Behinderte sind nicht gefragt", sagt Arntjen. Das echte Leben abzubilden, das sei einfach zu teuer. Die Branche hat sich selbst ein Bein gestellt, denn die Realität muss immer härter werden. Die Auktion war gestellt, die Bieter Schauspieler. Laiendarsteller, die in verschiedenen Gegenden der Hauptstadt wohnen, erleben ihren Alltag, der natürlich komplett von Autoren ausgedacht wurde. Und der ein oder D-Promi ist dabei auch schon entstanden.Ab den 90er Jahren hat das Fernsehen entdeckt, dass man mit billig produzierten Sendungen viele Menschen vor die Geräte locken kann und diese glauben auch noch, was sie da sehen. Die Frage ist, wie es auf der anderen Seite aussieht: Wer profitiert von dem boomenden Genre?
Wenig überraschend trifft sie dabei auf naive Laiendarsteller und völlig schmerzfreie Fernsehmacher. Da sei es doch kein Wunder, dass auch öffentlich-rechtliche Sender bereits auf ihn zugekommen seien.Hätten die Autoren von "Panorama" also auch im eigenen Haus genauer nachfragen müssen? Anja Reschke, Reporterin des NDR-Magazins "Panorama", wirft ihr einen mitleidigen Blick zu. OnlineTvRecorder (OTR) ist die universelle Mediathek des Fernsehens aus Deutschland, USA, UK, Österreich, Schweiz u.v.m.. Alle Filme und Shows von über 90 TV-Sendern können gratis angesehen oder heruntergeladen werden. Natürlich fände er es problematisch, wenn die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen. Darin wurden ausführlich die Chancen solcher Formate für den Sender beschrieben. Die Branche hat sich selbst ein Bein gestellt, denn die Realität muss immer härter werden. NDR-Doku über Fake-TV Wenn Ihr Fernseher lügt Hartz IV-Empfänger, Dicke und Punks, das sind die Quotenbringer der unzähligen "Scripted Reality"-Formate im deutschen Fernsehen. In den sozialen Medien kursieren Rezepte, welche eine Infektion mit dem Corona-Virus heilen sollen. Die Sendung hat dennoch viele Fans. Ein richtig dicker Fisch, den sie da an Land gezogen hat.Die Rede ist von Ramona, die Arntjen für das RTL-Format "Mitten im Leben" gecastet hat. Seine Firma produziert unter anderem das RTL-Erfolgsformat "Die Schulermittler". Und RTL spricht im NDR-Interview von Einzelfällen, die sie prüfen müssten. Immerhin deckte die "Süddeutsche Zeitung" im vergangenen Herbst ein Positionspapier zum Thema "Scripted Reality - eine Chance für den NDR" auf. "Der Druck ist einfach enorm", sagt Angsten. Die Realität der Caster ist hart geworden: Wirklich interessante Menschen dürfen sie meist keine mehr suchen. Das Absurde: Der Fernsehzirkus geht mittlerweile so weit, dass echte Menschen ihr eigenes Klischee ins Lächerliche ziehen - für 1000 Euro. Wenig überraschend trifft sie dabei auf naive Laiendarsteller und völlig schmerzfreie Fernsehmacher. (Dokuserie) USA/2019 am 21.08.2020 um 21:15 Uhr im TV-PROGRAMM: alle Infos, alle Sendetermine Doch auf einen Sender kämen heute etwa 100 Produzenten.